Der Plural von Fotos und der schweizerdeutsche Akkusativ

Weitere Anzeichen für ein Aussterben des Alemannischen, kürzlich gehört:

«Er hät fotos zeigt.»

«Z foti» (das Foto) ist aber eines der Wörter, die den Plural mit -na bzw. -ne bilden: Auf Khûrertütsch «d fotana», bei den Zürchern «d fotene».

Stirbt diese Pluralform aus, betrifft das zwar nur ein paar Hundert Wörter, aber eine prägnante Eigenheit unserer Sprache, die sie vom Deutschen unterscheidet.

Im gleichen Zug gehört: «das isch voll für n arsch». Diesen Spruch so aus dem Deutschen zu holen ist aber Blödsinn, da dem Schweizerdeutschen der Akkusativ fehlt (meist wird der Nominativ zum Ersatz).

Es müsste also heissen: voll für dr arsch.

3 Antworten auf „Der Plural von Fotos und der schweizerdeutsche Akkusativ“

  1. Kein Kommentar, – ein Problem, das mich sehr beschäftigt:
    Meine Enkel wachsen als Deutsche in der Schweiz auf. Obwohl die Eltern dialektnah (Schwäbisch) mit ihnen reden, sprechen die Kinder im Alltag aufgrund sehr guter Sprachvorbilder (z,B. viel Vorlesen) fast reines Schriftdeutsch. In Vorschule und Schule lernen und sprechen sie Schwitzerdütsch. Da dort der Akkusativ auch beim Maskulinum nur als verkürzter Nominativ (d‘ / de’ )wiedergegeben wird, machen das die Kinder im Hochdeutschen genauso („Ich habe der Ball ganz hoch geworfen“ oder „ Mama, ich habe der Handschuh verloren“). Die Eltern bitten uns Großeltern, das bitte nicht zu verbessern, weil sogar Schweitzer nativspeaker das so machen würden, wenn sie Deutsch redeten.

    1. So ein Quatsch… Kein Schweizer würde auf Deutsch sowas sagen: „Ich habe der Ball ganz hoch geworfen“ oder „ Mama, ich habe der Handschuh verloren“, (im Dialekt auch eher so: han de Ball ganz höch ufegrüehrt)

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